Königliches Theater, Kopenhagen

Das Königliche Theater in Kopenhagen

Das Königliche Theater steht seit dem Jahr 1748 am Kongens Nytorv 16 genannten Königlichen Neuen Markt. Das Programm umfasst Opern, Ballette sowie Schauspiele und kann von bis zu 1.600 Besuchern verfolgt werden.

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Für die Gestaltung des ersten Theaters, welches damals noch unter dem Namen Det danske Komediehus firmierte, zeichnete der Hofarchitekt Nicolai Eigtved verantwortlich. Das Theaterhaus bot 800 Sitzplätze und war zur Mitte des 18. Jahrhunderts ausschließlich König Frederik V. vorbehalten. Erst König Christian VII. öffnete das Hof- und Nationaltheater anno 1772 für das Volk. Neben Komödien von Moliére kamen erstmals auch Stücke in dänischer Sprache, vor allem Werke des Dichters Ludvig Holberg, zur Aufführung. Damals bestand das Ensemble des Theaters aus zwölf Schauspielern und drei Tänzern. Schon zu jenen Zeiten unterhielt das Theater ein festes Orchester und diente somit auch als Opernhaus.

Seit anno 1756 existiert die Ballett-Schule, die auch der 14-jährige, später als Märchendichter bekannte Hans Christian Andersen mit mäßigem Erfolg besuchte. Während des so genannten "Goldenen Zeitalters" in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zählte das Ensemble 24 Schauspieler, 30 Sänger und 30 Tänzer, darunter die berühmte Primadonna Johanne Luise Heiberg.

Doch nach dem Ende des Absolutismus im Jahr 1849 war auch das Königliche Theater ziemlich heruntergekommen und die Konkurrenz groß. Um wieder an die ruhmreichen Zeiten anknüpfen zu können, erbaute man in den Jahren von 1872 bis 1874 ein neues, im Stil der Neorenaissance gehaltenes Kongelige Teater. Der Eingang des von den Architekten Vilhelm Dahlerup und Ove Pedersen gestalteten Gebäudes wird von Statuen des Dichters Adam Gottlob Oehlenschläger und des Dramatikers Ludvig Holberg flankiert.

Königliches Theater und Magasin du Nord

Bis heute lautet das Motto des Königlichen Theaters: "Ei blot til lyst" - "Nicht nur zum Vergnügen". Um die Jahrhundertwende spielte man nämlich vor allem naturalistische Dramen, wie Henrik Ibsens "Nora" und Werke des Dänen Gustav Wied. Die 1930er und 1940er Jahre brachten neue dänische Dramatiker wie Kaj Munk und Kjeld Abell hervor. In den 1950er Jahren standen im Kongelige Teater Stücke von Jean Anouilh, Tennessee Williams und Thornton Wilder auf dem Programm.

Seit dem Jahr 1992 besteht ein eigenständiges Sprechtheater auf der Hauptbühne und die "Neue Szene" für das Ballett. In der Oper dominieren Klassiker von Giuseppe Verdi, Wolfgang Amadeus Mozart und Richard Wagner sowie Neu-Inszenierungen wie Carl Nielsens "Saul und David" und "Maskerade".

Anno 1996 trug Kopenhagen den begehrten Titel "Kulturhauptstadt Europas". Das Königliche Theater beteiligte sich daran unter anderem mit Aufführungen im Dyrehaven Park und auf Schloss Kronborg 48. Allein die Theaterveranstaltungen lockten in diesem Jahr rund 100.000 Besucher aus aller Welt nach Seeland. Gleichzeitig starteten kontroverse Diskussionen um einen Neubau. Anno 1999 wurde schließlich eine ehemalige Turbinenhalle gleich neben dem Hauptgebäude als neue Spielstätte auserkoren.

Bis heute genießt das Königliche Theater und insbesondere das Ballett weltweites Renommee. Zum Repertoire der Kopenhagener Institution gehört das seit anno 1786 kontinuierlich aufgeführte älteste Ballett Welt: "Die Launen Amors und des Ballettmeisters" von Vincenzo Galeotti. Zum Theaterkomplex zählt auch das Restaurant Holberg.

Wer einen Theaterbesuch plant, sollte die Karten mindestens ein bis drei Wochen im Voraus bestellen.