Dyrehavsbakken, Kopenhagen

Eine Alternative zum Kopenhagener Vergnügungspark Tivoli  1  stellt der über 400 Jahre alte und zumeist einfach "Bakken" genannte Freizeitpark Dyrehavsbakken dar. Das Areal des ältesten Freizeitparks der Welt befindet sich nördlich von Kopenhagen in Klampenborg, inmitten des ehemaligen königlichen Tiergeheges Jægersborg. Mit der S-Bahn ist der traditionsreiche Park in gut 20 Minuten zu erreichen.

Anno 1583 entdeckte man eine sprudelnde Quelle im Dyrehaven Park – zu jenen Zeiten war sauberes Quellwasser selten und daher ungemein wertvoll. Zahlreiche auf Heilung und Kräftigung hoffende Ortsansässige pilgerten in den Park, um das Wasser zu trinken. Schon bald verkauften findige Händler Trinkbecher an das Volk.

Im Jahr 1669 ließ König Frederik III. ein Tiergehege anlegen. Durch den Stokkerup Dyrehave genannten Wald streift auch heute noch Rotwild. Der Sohn Frederiks III., König Christian V., vergrößerte das Areal anno 1670 auf 1.500 Hektar, da er ausreichend Platz für sein liebstes Hobby – die Fuchsjagd – benötigte. Das königliche Jagdgebiet war von nun an nicht mehr öffentlich zugänglich. Erst unter Frederik V. wurde der "Tierparkhügel" im Jahr 1756 wieder geöffnet, allerdings nur für jeweils drei Wochen im Jahr. Im Juni wurde die Mittsommernacht groß gefeiert und die ersten Wirte schlugen ihre Zelte im Bakken auf. Es dauerte nicht lange und es kamen Tänzer, Akrobaten, fahrende Schauspieler und Bärenbezwinger aus ganz Europa. Sogar ein Minnesänger und die Künstler- und Tanzgruppe des erfolgreichen Schauspielers James Price unterhielt im Jahr 1795 die Gäste.

Tanzlokalität in der traditionsreichen Anlage

Hoch hinaus im Freizeitpark Bakken

Rutschebanan på Bakken

Im Laufe des 19. Jahrhunderts erfreute sich das Bakken zunehmender Beliebtheit, was auch an der guten Erreichbarkeit des Parks lag. So erbaute man bereits im Jahr 1808 eine direkte Straße von Kopenhagen nach Klampenborg und 1864 wurde zudem eine Eisenbahnlinie in Betrieb genommen.

Anno 1840 öffnete das Bakken erstmals für acht Wochen durchgängig. Es gab nun feste Hütten, in denen die Besucher unterhalten und mit kulinarischen Genüssen verwöhnt wurden. Seit 1885 sind die Aussteller organisiert und kümmern sich nicht nur um die Müll- und Abwasserbeseitigung, sondern auch um das Marketing. Im Jahr 1866 erhielt das Bakken mit dem so genannten "Sanssouci" das erste Varieté. Das anno 1877 eröffnete Etablissement "Bakkens Hvile" ist auch heute noch für seine kostümierten Sängerinnen berühmt. Doch auch die "Zirkus-Revue" und die Freilichtbühne des Bakken sind ein Garant für gute Unterhaltung und jede Menge Spaß.

Detailaufnahme der Holzachterbahn Rutschebanen

Eine der berühmtesten Attraktionen des Bakken ist zweifellos die im Jahr 1932 von dem irischen Ingenieur Walter Quinlan konstruierte Achterbahn "Rutschebanen", die heute als eine der ältesten Holzachterbahnen Europas Seltenheitswert besitzt. Im Laufe der Zeit kamen weitere Fahrgeschäfte, diverse vergnügliche Attraktionen und gute Restaurants auf dem rund 75.000 Quadratmeter großen Areal hinzu.

Jährlich besuchen fast drei Millionen Menschen das Bakken. Im Gegensatz zum meist recht vollen Kopenhagener Tivoli  1  bezahlt man im Bakken keinen Eintritt. Auch die besondere Lage inmitten eines Waldgebietes trägt zur besonderen Atmosphäre bei. Zudem trifft man im Bakken zahlreiche Einheimische, die sich in den für dänische Verhältnisse preiswerten Restaurants kulinarischen Köstlichkeiten hingeben. Das Bakken ist in der Regel von Mitte März bis Ende August geöffnet.